Im letzten Artikel ging es unter anderem um das Verlangen nach Neuanschaffungen, das auf verschiedene Gründe zurückzuführen ist. – Vereinfachung des Lebens, Spaß am Produkt, Ersatz eines Gegenstandes, dem Wunsch einfach mal was Neues auszuprobieren oder einfach auf das Einkaufen aus Langeweile. Aus welchem Grund auch immer eine Anschaffung erfolgen soll, der Weg der Beschaffung kann ein einfacher Kauf sein, muss es aber nicht.
Für die Erfüllung deines Wunsches eröffnet sich dir in vielen Fällen noch ein ganz anderer Weg. Nämlich wenn du dir vorstellen kannst handwerklich aktiv zu werden. Man glaubt gar nicht, was man alles selbst erschaffen kann. Und das muss noch nicht mal immer ein vollständiger Eigenbau sein. Oft lassen sich gebrauchte Dinge reparieren oder umbauen und aufwerten. Häufig kannst du es erreichen, dass sie nicht nur den gewünschten Zweck erfüllen, sondern auch optisch oder funktionell einfach mehr können, als das kaufbare Äquivalent. Durch die Eigenherstellung ist dann auch das Problem von ggf. aufkommender Langeweile passé. 😉

Du hast keine Zeit für Bastelleien?
Das dachte ich früher auch oft. Aber letztlich ist das lediglich eine Frage der Prioritätensetzung. Ich empfinde es mittlerweile als echte Aufwertung meiner Lebenszeit, wenn ich abends nach der Arbeit nach Hause komme und mir die Zeit für eines meiner Projekte nehmen kann.
Das Werkeln ist der ideale Ausgleich zum Bürojob. Zum einen ist das ein Hobby, bei dem man nicht nur vor digitalen Geräten gammelt, sondern sich durchaus bewegt. Man glaubt gar nicht wie viele unglaublich abwechslungsreichen Tätigkeiten, die verschieden Projekte mit sich bringen. Da wird gesägt, geschnitzt, gehämmert, geschraubt, gebogen, geklebt, geflext, geschliffen, gestrichen, gelötet, lackiert, gemessen, genäht, gespachtelt,…. Und zum anderen geht auch die Denkarbeit, die die Planung, die Materialsammlung und das Abwägen verschiedener Ansätze mit sich bringt, mal in eine völlig andere Richtung und beansprucht zumindest gefühlt mal andere Hirnwindungen, als die, die ich mir bei der Arbeit verzwirbele. Und somit sehe ich das als einen körperlichen und geistigen Ausgleich – also im Prinzip als Lifestyle. Und ein Hobby das Spaß macht und mir gut tut, da ich mich ausgeglichener fühle, ziehe ich gerne dem Serien schauen oder gar fernsehen vor.
Du kannst das nicht und hast keinen Spaß daran?
Ich möchte hier die These in den Raum stellen, das jeder sich handwerkliche Fähigkeiten aneignen kann. Mag sein, dass der ein oder andere zunächst mehr oder eben weniger handwerkliches Geschick an den Tag legt, aber du wirst sehen, dass es nicht lange dauert, bis du merkliche Fortschritte machst. Übung macht den Meister. Und wenn du bei deinen Vorhaben – und sind sie noch so klein – erste gute Ergebnisse erzielst, wirst du sehen, dass damit auch der Spaß einhergeht. Es ist nun mal so, dass Sachen die man nicht kann keinen Spaß machen. Ein Grund mehr möglichst früh anzufangen sie zu können. Du wirst eh nicht drumherum kommen ab und an mal Hand an ein Werkzeug anzulegen. Spätestens beim Auf- und Abbau der Möbel (ob bei dir oder bei Freunden). Es soll Leute geben, die beim Aufbau von Regalen eines riesigen schwedischen Möbelhauses Schwierigkeiten haben und Teile falsch zusammensetzen. Diesen Ärger wirst du mit ein wenig Übung nie mehr haben und dass, obwohl du nur einen Bruchteil der Zeit für den Aufbau brauchtest. So wirst du Anerkennung und Dank ernten und die Arbeit nicht als notwendiges Übel sondern viel mehr als Freude empfinden. Das wird dir helfen ausgeglichener und mit geringerem Stresspegel durchs Leben zu gehen und den Feierabend mit dem gutem Gefühl genießen zu können, etwas erschaffen und geschafft zu haben.

Das Erlernen handwerklicher Fähigkeiten bringt dich weiter…
Ich bin der festen Überzeugung, dass es nie schaden kann, sich neue Fertigkeiten anzueignen. So ergeben sich immer wieder Möglichkeiten und Einsparpotenziale oder auch Ideen, auf die man ohne das entsprechende KnowHow nicht kommt oder deren Machbarkeit sich kaum abschätzen lässt. Die Achtsamkeit Probleme und Verbesserungspotenziale zu erkennen wächst merklich an und der stete Zugewinn an Fähigkeiten lässt die Kreativität und den Erfindergeist blühen.
Egal wie versiert du in handwerklichen Tätigkeiten bereits bist, durch dieses hervorragende Hobby wirst garantiert auch du noch so einige Tricks und Kniffe kennenlernen und schon bald wirst du bemerken, wie häufig man sie im Alltag anwenden kann. Oft merkt man erst wenn jemand im Umfeld von einem Problem erzählt und einem selbst direkt eine einfache Lösung dafür in den Sinn kommt, die sich schnell basteln lässt, was man bereits alles gelernt hat. Es ist ein großartiges Gefühl, zu sehen wie einem die sich selbst beigebrachten Dinge das Leben erleichtern.

„Sobald man in einer Sache Meister geworden ist, soll man in einer neuen Schüler werden.“
(Gerhart Johann Robert Hauptmann – Nobelpreis für Literatur)
Und diese Fähigkeit bringt dir noch viel mehr…
Mit der Zunahme deiner Fähigkeiten wird auch dein Selbstbewusstsein wachsen. Du wirst lernen besser einzuschätzen, wie viel Arbeit und Aufwand in einer Sache oder Dienstleistung stecken und deine Wertschätzung an diesem Wissen ausrichten können. Du wirst Qualität erkennen und kannst besser abschätzen, ob das teurere Produkt auch einen adäquaten Mehrwert bietet. Du wirst Pfusch und schlechte Arbeit bemerken, bevor z.B. der Handwerker das Haus auf Nimmerwiedersehen verlassen hat. Ja, für viele Dinge wirst du gar keinen Handwerker mehr benötigen, ob du ihn dann dennoch rufst liegt ganz bei dir.
Zeit für eigene Projekte aufzubringen lohnt sich neben den genannten Lerneffekten auch aus mehrfacher anderer Hinsicht. Zum einen führt die eigene Herstellung nach unserer Erfahrung meist zu einer höheren Zufriedenheit und Wertschätzung des neuen Gegenstandes. Zum anderen lassen sich in der Regel sowohl die Kosten, als auch der Ressourcenbedarf reduzieren.

Wie ich persönlich meine Bastel-Projekte angehe
Wie du dir sicher schon denken kannst versuche ich persönlich möglichst viel selbst herzustellen oder Dinge zu reparieren – Das sind dann meine „Bastelprojekte“. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und versuche möglichst viele Materialien, die ich verbaue, aus alten Dingen zu nutzen, die entweder besonders günstig abzugeben oder gar vermeintlicher Müll sind. Es geht mir also um den Spaß des Upcyclings. Wie weit man das treibt, muss jeder für sich selbst entscheiden, es sind ja beliebige Abstufungen möglich. Ich sehe diesen Anspruch an mich selbst als Herausforderung, die mir besonders Spaß macht. Das geht natürlich nur, wenn das Projekt zeitlich nicht drängt. Denn um Dinge möglichst kostengünstig herzustellen oder zu reparieren bedarf es meist etwas Recherche und vor allem einer Materialiensuche. Mit ein bisschen Überlegung und Kreativität lässt sich so Einiges machen. Meist reicht es aus, das Projekt im Hinterkopf zu behalten und mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Nach ein paar Tagen lässt sich so meist etwas finden, mit dem sich das gewünschte Bastelziel erreichen lässt. Kreativität und Einfallsreichtum sind hier das A und O.
Versteht mich nicht falsch. Wenn besondere Teile benötigt werden und mir absolut keine Möglichkeit einfällt, das Projekt mit vertretbarem Aufwand umzusetzen, so das es meinen Ansprüchen genügt, kaufe ich selbstverständlich auch das Material dazu ein. Dies gilt auch, wenn die Zeit bis zur Fertigstellung des Projekts knapp bemessen ist und sie für die Lösungssuche einer kreativen Umsetzung nicht reicht. Besteht jedoch kein Zeitdruck zur Fertigstellung des Projekts, lässt sich erstaunlich viel recyceln, wenn man die Augen offen hält und seinen Blick dafür schult, was vermutlich noch zu gebrauchen ist. Beispielsweise lassen sich beim Sperrmüll direkt vor unserem Haus ständig Dinge finden, die ich brauchen kann, wie etwa Winkel, Echtholzbretter oder ähnliches. Klar ist mein Lagerplatz begrenzt (wir wohnen in einer kleinen Wohnung in einer mittelgroßen Stadt), aber ein bisschen geht immer. Aber bitte gewöhne dir keinesfalls ein messihaftes Sammelverhalten an. Alles in Maßen! Man sollte sich tunlichst davor hüten beim Umzug eine größere Wohnung zu nehmen, nur weil man mehr Platz für mehr Dinge braucht! Wenn du nicht vor hast deine Erzeugnisse in größerem Rahmen kommerziell zu vertreiben, würde dich das nämlich definitiv mehr kosten, als du durch deine Basteleien sparen kannst. 😉
Einen Ausschnitt der Sammlung unserer Bastelprojekte zeige ich euch hier schon mal. Einige weitere werde ich zu einem späteren Zeitpunkt etwas detaillierter vorstellen.

Hundehütte (roh)



Geschenkpapier und Klebefolien-Organizer

Gürteltasche (Innenfächer)







Keine Sorge, das waren bei Weitem noch nicht alle Bastel-Projekte. Aber ihr seht, hier bereits, dass man mit verhältnismäßig kleinem Aufwand schon so einiges herstellen und sich daran erfreuen kann.
Zum Schluss noch der ein oder andere Tipp:
Falls du nun etwas Lust bekommen hast, dich mal an einem Bastelprojekt zu versuchen, möchte ich dir noch den ein oder anderen Ratschlag mit auf den Weg geben.
Um deine Heimwerkerkarriere zu starten würde ich dir empfehlen mit kleinen Projekten oder Reparaturen anzufangen und dich dann nach und nach zu steigern. Wie bei allen Dingen, die man erlernt, klappen die ersten Versuche vermutlich nicht gleich so perfekt, wie man es sich vielleicht gewünscht hat. Klar, sonst gäbe es ja auch keinen Lernerffekt, oder? Mit dem Zugewinn an Erfahrung und Übung kannst du dich dann zu aufwendigeren Projekte steigern. Also, lass dich nicht von vielleicht anfänglich auftretenden Rückschlägen entmutigen. Glaub an dich. Das wird noch …
Das Hand-WERKZEUG
Du brauchst auch nicht gleich ein riesen Arsenal an Werkzeug. Mit einer einfachen Grundausstattung kommt man doch schon sehr weit. Klar wird mit dem richtigen Werkzeug alles einfacher, aber andererseits förderst du dein Improvisationstalent, wenn du dir mit dem was du hast zu behelfen weißt.
Eine Stichsäge, eine normale Holz- und Metallsäge, eine Heißklebepistole, eine Kombizange, verschiedene Schraubendreher und der ein oder andere Schraubenschlüssel sowie Innensechskantschlüssel gehören aber durchaus zur Grundausstattung. Ein wenig Schleifpapier, Farbe und Klarlack sammeln sich auch bald an.
Das alles kostet aber wirklich nicht viel Geld. Häufig lässt sich eine erste Grundausstattung sogar kostenfrei von jemandem übernehmen, der sich dazu entschlossen hat in hochwertigere Werkzeuge zu investieren. Zu Beginn der Bastelkarriere ist das meiner Meinung nach aber nicht wirklich nötig, wenn du nicht sicher bist, wie oft du vorhast das Werkzeug auch wirklich zu benutzen.
Ein weiteres Werkzeug, dass für mich zur Basis des Werkzeugbedarfs gehört und dass ich keinesfalls missen möchte, ist ein Akkuschrauber. Denn ein solcher erleichtert die Arbeit ungemein. Und da er neben der Schraubfunktion auch bohren kann, kommt man ohne ihn nicht umher. Dies ist das einzige Werkzeug für das eine tiefergehende Recherche durchaus lohnt, da es ein paar Dinge gibt, auf die man achten sollte und die es zu bedenken gilt. Gerne schreibe ich dazu nochmal einen gesonderten Artikel.

So, nun will ich aber noch ein bisschen basteln gehen. Es wartet noch die Bewässerungsanlage für unsere Pflanzen auf mich. Vielleicht kann ich bald stolz von diesem und weiteren Projekten berichten. Ihr dürft gespannt sein.
Happy Investing
Dein InvestierPaar
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Ein Gedanke zu “Wie du dein Glück mit eigenen Händen schaffst”