Wow – Jetzt machst du Augen, was? Das ist unser neuer Kühlschrank!
Wenn das mal kein Upgrade ist!
Und du wirst nicht glauben, was er uns gekostet hat…

Ein Tipp: Weniger als du vermutlich glaubst. Es war mal wieder ein Mega-Schnäppchen. 🙂
Jeder liebt es Schnäppchen zu machen. Wenn man es schafft für etwas weniger ausgeben zu müssen, als es für vergleichbare Produkte normal wäre, empfindet man Freude und ist glücklich! Dieses Phänomen ist relativ einfach erklärbar. So unromantisch es auch sein mag, es handelt sich dabei um einen ganz normalen chemischen Prozess, der in jedem von uns ausgelöst wird. Der Hirnforscher Bernd Weber der Uni Bonn hat diesen Prozess in einer Studie nachgewiesen, in der er Testpersonen im Kernspintomographen (MRT) untersuchte, während ihnen verschiedene Produkte samt Preis präsentiert wurden. Allein eine Rabatt-Kennzeichnung führte zu deutlichen Hirnaktivitäten im Belohnungsnetzwerk des Vorderhirns. Es findet dann eine erhöhte Dopaminausschüttung statt, die uns Glücksgefühle beschert (Artikel).
Es ist also selbstverständlich, dass auch wir es lieben, an Dinge, die wir gebrauchen können, besonders günstig ran zu kommen. Ganz besonders große Glücksgefühle empfinden wir, wenn wir etwas geschenkt bekommen und das für uns ein Upgrade bedeutet. Meist bekommt man Dinge geschenkt, wenn jemand sich etwas Neues kauft, wodurch er das Alte ersetzt. Dass solch ein gebrauchter Gegenstand ein Upgrade für den Empfänger bedeutet, kann natürlich nur funktionieren, wenn dieser sich nicht immer gleich das neueste, größte und beste Produkt selber kauft.
Hier sehen wir einen Vorteil, wenn man selbst auf kleinem Fuß – also genügsam (frugal) lebt. Würden wir das nicht tun, hätten wir nicht so häufig diese tollen Erlebnisse und Glücksgefühle.
Der Mega-Kühlschrank
Gestern beispielsweise bekamen wir den oben abgebildeten Kühlschrank einfach so – GESCHENKT! WOW, und warum? Weil die bisherige Besitzerin sich bereits einen neuen bestellt hatte. Selbstverständlich wollte ich wissen warum, das ist schließlich ein Top-Markengerät einer Firma aus Gütersloh, die seit 1899 für Qualitätsprodukte des oberen Preissegments steht. Die Antwort war:
„Da ist an der Zwischenablage über der Schublade was abgebrochen und ich muss jetzt jedes Mal den Zwischenboden anheben, wenn ich die Schublade reinschiebe. Das nervt abartig.“
„Aber das kann man doch bestimmt fixen!?“
„Nö, ich habe schon einen neuen Kühlschrank bestellt. Wollt ihr den hier haben, wenn der neue geliefert wurde?“
Was für eine Frage: – „Ja klar, auf jeden Fall! – voll gerne“
Da es keine Fotos von der Situation gibt, müsst ihr euch das breite Lachen auf unseren Gesichtern einfach vorstellen. 😀
Ich dachte mir, das kann doch nicht so schwer sein das zu reparieren. Vor Ort schaute ich mir das nicht mal genauer an, sondern mir war klar, dass ich einen Weg finden würde.
Wo ist nun der Haken?
Kürzlich erhielten wir eine SMS, dass wir den Kühlschrank nun abholen könnten. Wir schnappten uns eine Freundin, die in unserem Haus wohnt und luden mit vereinten Kräften das Monster eines Kühlschranks (der aber energieeffizienter ist als unser bisheriger) in Goldi (unser Auto).
Nachdem er in der Küche stand, schaute ich mir als erstes das Problem mit der Schublade an.
Der Haken an der Sache: Ein Zwischenboden, der direkt über einer Schublade angebracht wird, hängt im Normalfall an vier Haken, die an den Ecken des Zwischenbodens angebracht sind. Einer dieser Haken war abgebrochen. Ironischer Weise war also Haken an der Sache, dass der Haken fehlte. 😉
Es dauerte nur wenige Augenblicke und ich hatte die Idee, wie ich das Problem lösen würde. Eine kleine Bohrung durch den Rest der Eckauflagenbefestigung sollte es ermöglichen eine Schraube hindurchzustecken, die den Haken ersetzten sollte. Die Schraube wollte ich dann mit Heißkleber etwas polstern, damit sie den richtigen Durchmesser bekommt und der Zwischenboden somit stabil und ohne zu wackeln sitzt. Während ich begann das zu basteln, war Anja schon mit dem Putzen des Kühlschrank-Innenraums beschäftigt. Und auf einmal kam der Ausruf, ich glaub ich hab den abgebrochenen Haken gefunden. Und tatsächlich, in einer Ecke lag er. Sauber abgebrochen und ideal, um meine Konstruktion noch perfekter zu machen. Ich passte den Haken mit einem Bohrer etwas an, sodass die Schraube darin verschwand und fixierte das ganze mit dem Heißkleber. Jetzt sieht er fast aus wie neu. – Problem gelöst. Glücksfaktor gesteigert.
Den restlichen Abend investierten wir in eine intensive Putzaktion. Während Anja den Kühlschrank selbst wusch und polierte, machte ich mich an die Einzelteile. So wurde die Badewanne kurzerhand zur Riesen-Spülwanne, um alle Fächer und Schubladen zu spülen.
Am nächsten Tag stand er dann einsatzbereit in vollem Glanze da und wird uns fortan bestimmt viel Freude bereiten. Und anders als bei einer Bestellung im Internet werden wir immer an dieses tolle Erlebnis denken.
Nur Glück, dass uns so etwas passiert!?
Gerne erzähle ich euch noch, wie es dazu kam: Fleißige Leser unseres Blogs wissen bereits, dass wir derzeit auf der Suche nach einer etwas größeren Wohnung sind. Zwei Räume funktionieren zwar bislang gut, aber da wir beide im HomeOffice arbeiten und irgendwann auch an Nachwuchs denken wollen, wäre ein weiterer Raum wünschenswert. Jedenfalls waren wir kürzlich wieder mal auf einer Wohnungsbesichtigung und wurden der Tochter des Vermieters vorgestellt, die im selben Haus wohnt. Wir unterhielten uns interessiert mit ihr und sie fragte uns irgendwann, ob wir ihren Kühlschrank dann ggf. für die Wohnung haben wollen würden. Letzten Endes entschied sich der Vermieter wohl für andere Interessenten. 😦 Auf die Mail mit der Absage antworteten wir aber freundlich und erwähnten, dass wir dennoch weiterhin Interesse an dem Kühlschrank hätten. Sie sagte sofort zu, dass sie sich melde, sobald der neue da sei. Und so kam es, dass wir, obwohl wir die Wohnung nicht bekamen, alles andere als mit leeren Händen dastehen. Und nicht nur wir sind damit glücklich, auch die Vermieterstochter war happy, dass sie sich mit dem ausrangierten Monster nicht mehr rumschlagen muss und wir ihn für sie aus der Wohnung trugen. Und noch besser – nicht nur die Exbesitzerin und wir sind glücklich. Fortan wird unser bisheriger Kühlschrank, das noch kleinere Exemplar unserer Nachbarin ersetzen und ihr Freude bereiten. 😉 Sie hat im Gegenzug fleißig mit angepackt, das Monster in unsere Wohnung zu buxieren. Allein hätten wir das auch nicht geschafft – also nochmal vielen Dank Michelle.
Man kann jetzt sagen: Das war alles nur Glück. – Sicher war da einiges an Glück dabei. Nun haben wir aber unglaublich oft Glück. Da liegt die Frage nahe, kann es sein, dass unsere Art zu Leben das Glück begünstigt?
Ich denke, dass es genau so ist. Unser Lebensstil, gepaart mit unserer offenen Einstellung und unseren facettenreichen Interessen, unserer kommunikativen Art und Begeisterungsfähigkeit führen öfter zu Gelegenheiten, als es bei anderen Menschen der Fall ist.
Wären wir nicht mit der Vermieterstochter ins Gespräch gekommen und hätten das Thema Garten und Essen angesprochen, wäre ihr Gedanke an ihren Kühlschrank vermutlich nicht getriggert worden. Würden wir nicht frugal (genügsam) leben, hätten wir vielleicht schon einen größeren Kühlschrank gehabt und der „Neue“ wäre nicht so attraktiv gewesen, da der Aufwand und der Nutzen in einem anderen Verhältnis zueinander stünden. So ist es ein tolles Upgrade uns wir sind überglücklich.
Invest: Ein freundliches und interessiertes und kommunikatives Auftreten; eine Stunde Kühlschrank ziehen und tragen; eine Schraube mit Mutter, etwas Heißkleber; zwei Stunden Kühlschrank schrubben
Return: Eine Brandblase vom Heißkleber 😉 und ein Mega-Kühlschrank
Also immer schön die Augen offen halten.
Fazit
Wenn deine Ausstattung noch Luft nach oben bietet, findet sich immer wieder eine tolle Gelegenheit zum kostengünstigen oder gar kostenlosen Upgrade. Und diese Upgrades machen so richtig viel Spaß und bleiben als tolle Erinnerungen lange im Gedächtnis. An einigen der unseren erfreuen wir uns schon seit Jahren.
Happy Investing
Dein InvestierPaar
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Huhu ihr beiden,
das ist echt eine coole und schöne Geschichte. Ich sollte mal auf Wohnungsbesichtigung gehen und dabei ein fast neues Sofa finden.. 😀 Ich bin die letzten Jahre leider nachlässiger geworden, was das Sparen bei Neuanschaffungen betrifft. Teilweise auch, weil ich immer sehr konkrete Vorstellungen habe, was ich haben möchte.
Liebe Grüße
Jenny
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Hi Jenny,
Ja, wenn man die Augen und Ohren offen hält, ergeben sich in unvorhersehbaren Situationen Chancen, die es dann zu ergreifen gilt. 🙂
Was heißt denn „leider“ seist du nachlässiger geworden, was das Sparen bei Neuanschaffungen betrifft? Wenn du konkretere Vorstellungen hast und diese dir wichtiger sind als ein Kompromiss, der die Situation zwar günstig verbessert, aber vielleicht nicht so, wie du dir das wünscht, dann ist das doch eine vollkommen legitime Entscheidung. Wenn du dich damit wohler fühlst brauchst du diese Entscheidung nicht zu bedauern, denn dann ist sie vollkommen richtig. Ich denke, wenn man lange so genügsam lebte wie du oder wir und man die Rücklagen wachsen sieht, bekommt man auch schleichend größere Lust sich mal was zu gönnen. Aber solange die Lifestyle-Inflation nicht ausufert ist doch alles gut. Und da wir dich und deine Einstellung, durch deinen tollen Blog, ja gut kennen, machen wir uns bei dir da gar keine Sorgen. 🙂 Solange die Altersvorsorge steht und noch mehr reinkommt als rausgeht, ist doch alles in Ordnung. Du machst das unserer Meinung nach vollkommen richtig. Auch wir gönnen uns ab und an etwas mehr. Spätestens jetzt, beim bald anstehenden Umzug, werden wir uns sicher auch das ein oder andere leisten. Obwohl ich auch glaube, dass vermutlich der Otto-Normal-Mieter trotz allem deutlich mehr dafür ausgeben würde. 😀 Aber da finden wir sicher wieder einen guten Kompromiss. 😉
Ganz liebe Grüße,
Andi
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Hi Andi, ich habe bei Anschaffungen normalerweise bereits eine gewisse Zeit Preise beobachtet & versucht, gute Zeitpunkte zu erwischen. Nun erwische ich mich dabei, wie ich Sachen zu Normalpreisen kaufe oder auch mal Sachen kaufe, die nicht unbedingt notwendig wären. Fehlkauf dieses Jahr: Ein vibrierendes Kopfkraulgerät. Hatte ich mal bei einer Freundin getestet und für toll befunden, mein Gerät hingegen liegt nun ungenutzt im Regal 😦 Mich hat tatsächlich schon der Paketbote darauf angesprochen, dass ich viel bestelle… Ich schiebs ein bisschen auf Corona, weil ich auch typische Alltagsgegenstände online bestelle (spezielle Low Carb Lebensmittel, Blumenerde, Handyzubehör).
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Hallo Jenny,
ich glaube, dass es gar nicht sooo wichtig ist, den günstigsten Zeitpunkt für ein Produkt zu erwischen. Viel wichtiger finde ich es, sich sicher zu sein, dass man das Objekt der Begierde auch wirklich haben möchte. Und um das herauszufinden hilft ja meist allein sich etwas Zeit mit dem Kauf zu lassen. Wenn man es nach einigen Wochen noch immer möchte, kann man sich schon sicherer sein, dass es kein absoluter Fehlkauf wird. Und dann kommt es auf ein paar Peanuts mehr oder weniger auch gar nicht an. Wir versuchen solche Dinge dann nach Möglichkeit auch gebraucht zu kaufen. Das ist zum Ausprobieren immer super, ist günstiger und spart zudem noch Ressourcen in der Herstellung.
Ich finde es aber sehr spannend, wie dein doch durchaus ambitioniertes frugales Verhalten nun etwas umzuschlagen scheint. Nicht, dass ich mir bei dir da Sorgen mache – ich bin mir sicher, dass du noch genug zur Seite legst und auch schon eine ordentliche Grundlage zum Vermögensaufbau geschaffen hast. Aber ich frage mich, woran dieser Umschwung im Verhalten liegen mag. Könnte es sein, dass du es früher mit dem Sparen etwas zu gut gemeint hast? Und dass du nun das Gefühl hast auf zu viel verzichtet zu haben, bzw. es noch zu tun und daher nun das Verlangen verspürst dir endlich was zu gönnen? Genau aufgrund dieser Gefahr halte ich es auch für wichtig es mit dem Verzicht zu übertreiben, sondern sich ab und an auch mal was zu gönnen. In unserem Artikel über das Reisen (https://investierpaar.home.blog/2020/07/09/urlaubsreisen-teil-1) schreibe ich darüber: „Es ist vielleicht tatsächlich sogar vernünftig auch etwas an dem Wohlstand der heutigen Zeit teilzuhaben. Denn beim Totalverzicht besteht die Gefahr, dass irgendwann Frust aufkommt und dass das eine Extrem ins andere umschlägt. Also lieber in Maßen genießen und dafür langfristig daran festhalten.“ Kann es sein, dass dieser Effekt gerade an dir nagt? Falls ja, mach dir keine Sorgen, wenn du nun wieder ein wenig unüberlegter handelst, beim Geld ausgeben, legt sich das bestimmt wieder und du findest sicher ein gutes Mittelmaß.
Alles Liebe und Gute, Andi
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Hi Andi,
ich bin mir nicht ganz sicher, ob es den einen Auslöser für mein verändertes Verhalten gibt. Vermutlich sind es eher mehrere.
1. Als ich vor 3 Jahren so Probleme mit meiner Schilddrüse hatte, habe ich (als Kassenpatientin) keine guten Ärzte gefunden. Habe also einiges privat gezahlt und einige 1000€ für meine Gesundheit ausgegeben. Letztlich war es das aber wert, weil es mich vor der Berufsunfähigkeit bewahrt hat. Ich habe gemerkt, dass man Glück doch in Maßen kaufen kann und mir meine Lebenszeit und -qualität immer wichtiger wird.
2. Ich verdiene 1000€ netto mehr als noch zum Berufseinstieg. So lange man mehr verdient, kann man trotz steigender Ausgaben genug sparen.
3. Mir fehlt das konkrete Sparziel. Um mir zB rin Haus leisten zu können, braucht man in der Stadt schnell 700-800k. Davon ist mein Vermögen weit weg. 5k mehr oder weniger Eigenkapital im Jahr machen bei so hohen Summen leider keinen Unterschied. Während 5k mehr oder weniger im Alltag schon viel ausmachen.
Ich muss mal wieder Haushaltsbuch führen. Früher lagen meine Ausgaben unter 1200€ im Monat. Wenn ich raten müsste, liege ich nun vermutlich bei 1700. Aber sehe ich auch nicht so kritisch und ich genieße das auch. Ich musste das erst lernen, mit mir selbst nicht so streng zu sein. Zumal ich mich nun auch auf bereits Erreichtem ausruhen kann und keine Existenzängste mehr haben muss. Ich habe einen tollen Job und einiges gespart.
Liebe Grüße
Jenny
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