Türchen Nr. 11

Der energetische Adventskalender

Willkommen beim InvestierPaar-Adventskalender 2022 – Deine Energiepreisbremse zum selber machen

Klickst du auch manchmal Artikel an, in denen Energiespartipps angekündigt werden, um dann feststellen zu müssen, dass es immer wieder die gleichen sind – und du kennst sie alle schon?

Hier wird das nicht so sein – versprochen!

Hier findest du jeden Tag kleine und konkrete Tipps, die wir in unserem eigenen Leben tagtäglich umsetzen
und die du einfach für dich übernehmen kannst, wenn du es möchtest.

Es sind Tipps, die über die üblichen Ratschläge hinausgehen – Energiespartipps für Fortgeschrittene wenn du so willst.

Wir versuchen auch die physikalischen Hintergründe etwas zu beleuchten, damit dir die Tipps im Gedächtnis bleiben.
Du wirst sehen, dass du mit diesem Background – durch einfaches Nachdenken – weitere Dinge finden kannst, wo sich Energie einsparen lässt.

Viel Spaß, dein InvestierPaar

Tipp des Tages (dritter Advent):

Lüften – und zwar richtig

Du hast es sicher schon oft gelesen: Lüften ist wichtig – doch machst du es richtig?

Fenster kippen ist im Winter ein NoGo. Warum ist es wichtig im Winter die Fenster weit aufzumachen, also stoßzulüften?

Stoßlüften hilft dir beim Energiesparen – Deine Wohnung wird dadurch wärmer, obwohl du weniger Energie zum Heizen brauchst.

Außerdem sind Schimmelprobleme in sehr vielen Fällen auf falsches Lüften zurückzuführen. In meiner Zeit als Hausmeister musste ich das immer wieder live erleben und den wenigsten ist wirklich klar, warum das so ist. Hat man das Prinzip aber mal verstanden, ist es ziemlich einleuchtend. Darum möchte ich dir dieses wichtige Thema nun mal genauer auseinander setzen.

Was steckt dahinter?

Die Luft in deiner Wohnung nimmt mit der Zeit Feuchtigkeit auf. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit speichern als kalte. Sie lagert mehr Wassermoleküle ein. Feuchte Luft hat aber den großen Nachteil, dass sie sich langsamer erwärmt als trockene und sie fühlt sich nicht so warm an. Trockene Luft erwärmt sich schneller und mit viel weniger Energieeinsatz. Deine Heizung arbeitet also effektiver mit trockener Luft. Also ist es sinnvoll, die feuchte Luft der Innenräume immer mal wieder durch trockenere Außenluft zu ersetzen. Durch Stoßlüften kannst du innerhalb kurzer Zeit die Raumluft austauschen. Drei oder vier Mal am Tag für 5-10 Minuten aufreißen und gut ist.

Oft beschlägt die Scheibe kurz nach dem Öffnen. – Das liegt daran, dass die warme mit Feuchtigkeit beladenen Luft aus dem offenen Fenster ausströmt. An der kalten Scheibe kondensiert dabei etwas von deiner Raumfeuchtigkeit. Das kannst du als Indikator nutzen – lasse das Fenster offen, bis der Beschlag verschwunden ist. Dann schließe das Fenster und du wirst eine gut ausgetauschte und trockenere Luft im Zimmer haben.

Aber warum nicht zum Lüften die Fenster kippen? – Durch ein gekipptes Fenster findet kaum Luftzirkulation statt! Es dauert ewig, bis die Luft wirklich ausgetauscht wird. Kalte Luft ist schwerer als ein Luftpaket gleichen Volumens mit warmer Luft (Das hängt mit dem Abstand der Luftmoleküle zusammen – Bei kalter Luft sind es mehr auf gleichem Raum – das Luftpaket hat somit eine höhere Dichte).
Die kalte Luft fließt durch den Lüftungsschlitz und fällt vor dem Fenster herab auf den Boden. Nun fließt sie von dort langsam über den Boden. Sie kühlt mit der Zeit den Boden, die Möbel und die Wände aus – einfach alles, was Wärme gespeichert hat. Um die ausgekühlte Wohnung wieder aufzuheizen, muss die Heizung viel mehr arbeiten, als wenn sie nur die Luft wieder erhitzen muss. Das Wiederaufheizen der Wohnung dauert nun viel länger, als wenn die Wände und der Boden noch Wärme gespeichert haben und bei der Erwärmung der Luft unterstützen.
Selbst wenn die Heizung nun viel mehr arbeitet als nötig, ist es währenddessen trotzdem nicht so mummelig, da kaum noch langwellige Wärmestrahlung von den Wänden und dem Fußboden abgegeben werden kann. Und das ist die Wärme, die wir als gemütlich bezeichnen.

Wenn du hingegen stoßlüftest, ist die Luft schon nach 5-10 min ausgetauscht. Der Boden, die Wände und die Möbel sind in solch kurzer Zeit noch nicht ausgekühlt. Wenn du nun das Fenster wieder schließt, helfen die noch warmen Möbel und Wände der Heizung dabei, die ausgetauschte und damit trockene Luft wieder aufzuheizen und es ist in kürzester Zeit wieder warm. Die Heizung muss durch Stoßlüften viel weniger Energie aufbringen – und du viel weniger dafür bezahlen.

Und das Kippen hat noch einen weiteren Nachteil: Es bildet sich Schimmel ! – Während meiner Nebentätigkeit als Hausmeister habe ich schon oft gehört „Der Schimmel muss an der Bausubstanz liegen, ich habe ständig gelüftet, daran kann es also nicht liegen.“. Oh doch, leider ist genau das oft das Problem. Du kannst dir nicht vorstellen, wie oft Schimmel durch falsches Lüften entsteht. Durch gekippte Fenster werden deine Nachbarn (vor allem in der Wohnung unter dir) und du selbst mit der Zeit Schimmelprobleme bekommen.
Grund: Die kalte auf den Boden fallende Luft kühlt deinen Boden – und damit die Decke des Raums unter dir. Dort ist die Luft beheizt und speichert damit mehr Feuchtigkeit (da zwischen den Molekülen mehr Platz ist, und Wassermoleküle eingelagert werden können) Die warme Luft kühlt ab, zieht sich zusammen und die gespeicherte Feuchtigkeit kondensiert nun an der kalten Fläche. Du kennst das Prinzip von einer kalten Flasche, die du aus dem Kühlschrank nimmst – an der kalten Flasche schlägt sich dann direkt die Raumluft nieder. So passiert es auch an Decken und Wänden. Weshalb du und auch deine Nachbarn (an der Decke oder der oberen Wand) dann Schimmel bekommen.
Oft sieht man auch außen an Häusern Schimmel über häufig gekippten Fenstern. Das ist dasselbe Prinzip, dort steigt die warme Raumluft auf und schlägt sich an der kalten Fassade nieder.

Tipp-übergreifendes Hintergrundwissen:


Selbst, wenn es draußen feucht ist, ist es sinnvoll zu lüften! Die Außenluft ist nämlich kalt und trägt daher in aller Regel weniger Feuchtigkeit in sich als deine warme Raumluft. Wie kann das sein?
Stell dir ein Luftpaket Außenluft vor (einen Würfel aus Luft (z.B. mit einer Kantenlänge von einem Meter)). Dieser Würfel ist kalt und die Moleküle daher eng aneinander – Die Atome schwingen über eine verhältnismäßig kleine Distanz.
Was passiert, wenn du dieses Paket nun in die Wohnung holst? –> Der Würfel erwärmt sich und die Atome schwingen über größere Distanzen –> Das Luftpaket erwärmt sich und dehnt sich dabei aus – es nimmt mehr Raum ein. Zwischen den Molekülen ist nun mehr Platz. – Platz, der von Wassermolekülen eingenommen werden kann.
Es ist also ähnlich wie ein Schwamm. Kühlt das Luftpaket ab, wird es zusammengequetscht und das Wasser herausgepresst. Das Wasser kondensiert und schlägt sich nieder – insbesondere an Flächen, die kälter sind als die sie umgebende Luft.


Wir freuen uns, wenn dir unsere Tipps helfen können Energie einzusparen.
Denn das ist nicht nur gut für deinen Geldbeutel, sondern auch gut für die Umwelt.

Viel Spaß beim Zusammenstellen deiner eigenen Energiepreisbremse.
Wir wünschen dir eine frohe und energetisch clevere Weihnachtszeit. 😉

Dein InvestierPaar

Auf zum nächsten Türchen

zurück zum Adventskalender

Werbung

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..